Vergiss den Ami
„Wie oft denn noch: Dein Vater ist nicht da und darum gilt, was ich sage. Will das endlich in deinen dummen Schädel?“, herrschte ihre Mutter sie an.
Anna ist verzweifelt. Der zweite Weltkrieg war gerade vorbei. Nach dem Willen ihrer Mutter sollte sie den unsympathischen Bauernsohn Sebastian heiraten. Ihr Vater, der einzige Mensch, der ihr in dieser Welt von bäuerlichen Traditionen und Konventionen die freie Wahl gelassen hätte, war im Krieg geblieben.
Die US-Army hatte ihr kleines, biederes Heimatdorf eingenommen. Durch die aufgeschlossenen Besatzer und eine amerikanische Zeitschrift angespornt, flüchtet sie sich in Gedanken in das Land ihrer Träume: Amerika. Doch es gibt für Anna kein Entrinnen und sie fügt sich. Jedoch nur für einen kurzen Moment, denn dann begegnet sie Tommy, einem GI aus der Kaserne am Dorfrand, und verliebt sich in ihn.
Entgegen aller Widerstände verbringen Tommy und Anna einen Sommer voller Zuneigung, Liebe und Zärtlichkeit, bis sie die Wirklichkeit einholt. Tomy erleidet einen schweren Unfall und wird zurück in seine Heimat Charleston gebracht. Nun trennen Anna nicht nur ein Ozean von ihm, sondern auch Vorurteile, Gesetze und die Ungewissheit, ob Tommy noch lebt.
„Vergiss endlich diesen Ami! Er macht sich ein schönes Leben und hat längst eine andere.“
Doch Anna hört auf ihr Herz und gibt ihn nicht auf. Schließlich bekommt sie unerwartete Hilfe, nimmt all ihren Mut und ihre Hoffnungen zusammen und begibt sich auf den Weg nach Amerika.